Eva-Maria Servatius | Tierverhaltensberaterin | info@discoverdogs.de | |||||||||||||
Das Lernverhalten |
Im Gegensatz zur Hundeausbildung,
wo ich ja in der Regel möchte dass der Hund auf Kommando etwas FÜR
MICH TUT : Auf Kommando setzen, legen, laufen, kommen etc. Möchte
ich bei der Hundeerziehung in der Regel, dass er bestimmte Sachen ganz
einfach unterlässt, ohne dass ich ihn erst dazu auffordern muss.
Er soll halt keine Leute anspringen, keine Pantoffel zernagen, nicht jeden
Unrat auf der Straße auflesen usw. Wie in der Ausbildung gibt’s
auch in der Erziehung viele Wege, die nach Rom führen. Aber gerade
so genannte unerwünschte Verhaltensweisen lassen sich häufig
am Besten ausmerzen, indem sie negative Konsequenzen erfahren, also positiv
bestraft werden. |
Hier ein paar Begriffsbestimmungen zum
besseren Verständnis:
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Das Lebewesen im Rahmen der Evolution die Fähigkeit entwickelt haben zu lernen, ist für ihr Überleben von enormer Bedeutung. // Stellen wir uns einmal vor, wir hätten diese Fähigkeit nicht, könnten uns keine Wege merken, nicht wie man mit Messer und Gabel ist usw. Oder im Tierreich: Es wäre Wölfen zum Beispiel nicht möglich Jagdstrategien zu entwickeln, weil sie nicht „lernen“ könnten wies am Besten geht, sie könnten nicht lernen Körpersprache zu deuten usw. Die wenigsten Verhaltensweisen sind genetisch festgelegt, sondern müssen im Laufe eines Lebens erlernt werden. Ohne dieses Lernen wäre der Energieaufwand enorm; es ist also gerade für „höher“ entwickeltes Leben unabdingbar. Aber wie lernt nun der Hund? Grundsätzlich kann man sagen, dass Verhalten durch seine Konsequenzen bestimmt wird. Ist eine Konsequenz angenehm und bringt Vorteile, so ist es sehr wahrscheinlich, dass genau dieses Verhalten häufiger gezeigt wird. Ist eine Konsequenz unangenehm und bringt vielleicht sogar Nachteile, so ist es sehr wahrscheinlich dass dieses Verhalten seltener oder gar nicht mehr gezeigt wird. Für die Erziehung und Ausbildung unserer Hunde bedeutet dies, dass ich, um einem Hund ein bestimmtes Verhalten beizubringen, die Konsequenzen angenehm gestalten sollte oder auf der anderen Seite, wenn ich ein Verhalten als unerwünscht ansehe, sorge ich entweder dafür, dass es keine Konsequenzen hat, vor allem keine angenehmen oder ich verschaffe dem Hund eine unangenehme Konsequenz. In der Hundeausbildung spricht man im Wesentlichen nicht von Konsequenzen sondern von „verstärken“ oder „strafen“. Gerade in der Hundeausbildung sollte man darauf achten, dass der Hund über sog. Positive Verstärkung lernt, was bedeute, dem Verhalten wird etwas „Angenehmes hinzugefügt“. Beispiel: Der Hund setzt sich und genau in dem Moment, wo sein Po den Boden berührt bekommt er ein „Fein“ und ein Leckerchen. Wird er häufig genug angenehm „positiv verstärkt“ in seinem Verhalten, wird er sich immer öfter setzen. Dann kommt das Kommando während des Setzens dazu (so dass der Hund seine Handlung und das Kommando verknüpfen kann) und später reicht das Kommando und der Hund setzt sich. |